Nationale Projekte des Städtebaus

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Freie und Hansestadt Hamburg
Mobility Hubs für eine nachhaltige Quartiersentwicklung

Mobility Hubs sind multifunktionale Gebäude. Sie sind Quartiersgaragen, bieten unterschiedliche Mobilitätsangebote und übernehmen die Funktion von Begegnungsorten für die Nachbarschaft. Die IBA Hamburg GmbH erarbeitet ein Konzept für den Bau und Betrieb von elf Mobility Hubs für den neuen Stadtteil Oberbillwerder, den sie seit 2016 entwickelt.

Die Visualisierung einer belebten Straße. Im Vordergrund laufen zwei Personen auf. Ein Auto fährt die Straße entlang. Dahinter sitzen Menschen auf einer Grünfläche.

Besonderheiten

  • Innovatives Mobilitätskonzept für einen neuen Stadtteil
  • Weiterentwicklung des Konzepts von Mobility Hubs (Multifunktionalität)
  • Städtebauliche und architektonische modulare und anpassbare Konzeption
  • Wissenstransfer in einem Fachnetzwerk

Ausgangssituation

Im Jahr 2016 wurde die landeseigene Projektentwicklungsgesellschaft IBA Hamburg GmbH mit der Erarbeitung eines Masterplans für den neuen Stadtteil Oberbillwerder beauftragt. Dieser wurde in einem mehrstufigen wettbewerblichen Dialog entwickelt, der aktuell planungsrechtlich umgesetzt wird. Darin haben Multifunktionalität, soziales Miteinander sowie die Attraktivität des nichtmotorisierten Verkehrs und des ÖPNV hohe Priorität, der öffentliche Straßenraum soll weitgehend frei von ruhendem Verkehr gehalten werden.

Zentraler Baustein, um diese Qualitäten zu erreichen, sind die Mobility Hubs. Sie werden zentrale Orte, die Quartiersgaragen und quartiersorientierte Nutzungen kombinieren. Da es für Funktionsmischung, Betrieb und Bau bislang kaum Vorbilder gibt, werden zunächst konzeptionelle Grundlagen geschaffen.

Projektziel

Ziel ist es, ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept für die Mobility Hubs in Oberbillwerder zu entwickeln, das auf breite Akzeptanz stößt. Im Rahmen des Projekts soll die Entwurfsplanung eines ersten Mobility Hubs erfolgen, der voraussichtlich im Jahr 2027 fertiggestellt werden soll. Das Projekt soll aber auch über den Stadtteil hinaus Impulse für Mobilitätskonzepte der Zukunft liefern. Dabei wird Wert gelegt auf einen interdisziplinären und für Erfahrungen und Ideen offenen Erarbeitungsprozess.

Beteiligte Akteure

  • Bezirksamt Bergedorf: Antragsteller und Zuwendungsempfänger
  • IBA Hamburg GmbH/IBA Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG: Ausführende Projektpartnerin

Geförderte Maßnahmen

  • Konzeptstudie für elf Mobility Hubs (räumliche Analyse, Bedarfsanalyse und Nutzungskonzepte, Gebäude- und Raumkonzepte, Betreiber- und Investorenmodelle, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Umsetzungskonzept)
  • Fachtagung und Fachexkursion
  • Hochbaulich-architektonischer Wettbewerb zur Planung der drei ersten Mobility Hubs bis Leistungsphase 2 (Vorplanung) sowie Weiterplanung eines Mobility Hubs bis Leistungsphase 4 (Genehmigungsplanung)
  • Dokumentation und Veröffentlichung (Leitfaden)

Zwischenergebnisse

Mobilität und die Neuaufteilung von Flächen zwischen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sind eines der großen Zukunftsthemen im Städtebau. Die besondere Innovation im Ansatz der IBA Hamburg GmbH besteht zum einen darin, dass die Mobility Hubs nicht isoliert als Einzelprojekte betrachtet werden, sondern als Konzept für den gesamten Stadtteil. Zum anderen ist eine Besonderheit, dass die Mobility Hubs unterschiedliche Mobilitäts- und sozialraumbezogene Nutzungsangebote (beispielsweise Gemeinschaftsräume, Nahversorgung, Bibliothek, Jugendzentrum, Pflegeeinrichtung) kombinieren und so räumliche Impulse für ihr jeweiliges Quartier geben. Zu einer hohen Aufenthaltsqualität in den Freiräumen tragen sie dadurch bei, dass sie den gesamten ruhenden Verkehr im Stadtteil aufnehmen.

Der Blick „über den Tellerrand" auf wegweisende Projekte außerhalb Deutschlands und der Austausch mit Akteuren befördert im Prozess die Produktion neuen Wissens für die Planung autofreier Quartiere.

Städtebau für die Zukunft gestalten