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Potsdam
Lottenhof – Ostmoderne am Eingang zum Weltkulturerbe

Die von Verfall bedrohte ehemalige „Gaststätte Charlottenhof“, ein Baudenkmal der Ostmodernde am Eingang zum UNESCO-Weltkulturerbe Schlosspark Sanssouci, soll sozialverträglich saniert werden. Als urbanes, kulturelles und soziales Zentrum soll der Lottenhof Räume für die Nachbarschaft, für Gastronomie und Veranstaltungen bieten. Die Grundlage bildet ein partizipativ entwickeltes Sanierungs- und Nutzungskonzept.

Das Foto zeigt eine etwas baufällige Halle. Am Rand stehen große Pfeiler mit Drahtseilen. Neben der Halle ist ein Innenhof mit vielen Sträuchern und Bänken.

Besonderheiten

  • Kleinod der DDR-Ostmoderne
  • Innovative Akteurskonstellation: Zusammenwirken von Verwaltung und Zivilgesellschaft bei der Sanierung und Entwicklung zeitgemäßer Nutzungsangebote
  • Kerninstrument der Zusammenarbeit: ein paritätisch besetzter Beirat

Ausgangssituation

Das Gelände beherbergte bis 1945 die preußisch-königliche Gärtnerei, in der DDR wurde es überformt, 1971 entstand die „Gaststätte Charlottenhof“ als Treffpunkt für Anwohnerinnen und Anwohner sowie für Besucherinnen und Besucher der Schlossanlagen. Das Gebäude ist ein prägnantes Beispiel der Funktions- und Gestaltungsauffassung jener Zeit. Nach mehrfacher Umnutzung steht es seit 2010 leer und ist aufgrund fehlender Instandsetzungsmaßnahmen vom Verfall bedroht. Seit 2015 bespielt der Verein Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V. die Außenanlagen. Um den Bedarf an einem überdachten Ort für die Nachbarschaft zu stillen, hat er gemeinsam mit der Landeshauptstadt und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ein Sanierungs- und Nutzungskonzept entwickelt.

Projektziel

Kern des Projekts ist die Umsetzung des Konzepts. Der Lottenhof soll zum neuen Zentrum mit Räumen für die Nachbarschaft, für Gastronomie und Veranstaltungen werden. Zu den Projektzielen zählen die Förderung und Sicherung der Arbeit des Stadtteilnetzwerks, die Fortsetzung des partizipativen Prozesses und Beiträge zur Beteiligungskultur, die Förderung der Wahrnehmbarkeit und die Wertschätzung des baulichen Erbes des Sozialismus, die Neuordnung und Steigerung der Sanssouci-Besucherströme sowie die Weiterqualifizierung der Grün- und Freiflächen.

Beteiligte Akteure

  • Landeshauptstadt Potsdam: Projektleitung, Qualitätsmanagement
  • Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Grundstückseigentümerin
  • Verein Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V.: Nutzung, Mitwirkung an Entwicklung
  • Lottenhof-Beirat: Steuerung der Weiterentwicklung
  • Externe Architektur- und Planungsbüros: externe Projektsteuerung

Geförderte Maßnahmen

  • Einrichtung der Koordinationsstelle „Projektbegleitung Lottenhof“
  • Einrichtung des Steuerungsgremiums „Lottenhof-Beirat“
  • Weiterentwicklung des Nutzungskonzepts unter Beteiligung und Mitwirkung der Nachbarschaft
  • Sanierung des Hauptsaales und der tragenden Außenbauteile
  • Sanierung der Bestandsgebäude, Überarbeitung der Hoffassade und Herstellung von Barrierefreiheit
  • Sensible Realisierung des Wärme- und Kälteschutzes

Zwischenergebnisse

Das Projekt Lottenhof verfügt über sehr gute Ausgangsvoraussetzungen. Diese liegen vor allem in einer sehr engagierten Zivilgesellschaft, einer Stadtverwaltung mit umfassenden Erfahrungen im Bereich Partizipation und den unbelasteten Beziehungen zwischen den beteiligten Akteuren. Die Sanierung und Weiterentwicklung des Lottenhofs verspricht zu einem guten Beispiel dafür zu werden, wie die Entwicklung städtischer Räume im Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure gelingen kann. So macht das Projekt deutlich, dass die kooperative Entwicklung dann gelingt, wenn ein breiter Konsens unter den Akteuren erreicht wird (dabei hilft ein partizipativ und vor Projektbeginn entwickeltes Konzept), geeignete Mitentscheidungsinstrumente zum Einsatz kommen (in diesem Fall der „Lottenhof-Beirat“) sowie Mehrwerte für alle Beteiligten erzielt und transparent gemacht werden.

Städtische Räume entwickeln