Nationale Projekte des Städtebaus

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Ulm
Entwicklung der Zitadelle Wilhelmsburg

Die Bundesfestung mit der dazugehörigen Wilhelmsburg gehört zu den größten erhaltenen Festungsanlagen Europas. Das Gebäude soll zu einem Kultur- und Kreativstandort entwickelt und städtebaulich besser eingebunden und erschlossen werden.

Die Zitadelle aus der Vogelperspektive fotografiert, umrandet von Wald. Im Hintergrund sieht man die Stadt.

Besonderheiten

  • Breiter Aktivierungs- und Mitwirkungsprozess
  • Neunutzung des Denkmals in drei Clustern (1) Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft; (2) Kultur und Soziales; (3) Kunsthandwerk, Regionalität, Lebensmittelerzeugung
  • Abschnittsweise Sanierung

Ausgangssituation

Die Bundesfestung mit der dazugehörigen Wilhelmsburg gehört zu den größten erhaltenen Festungsanlagen Europas. Das Bauwerk umschließt die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm und prägt die Stadtstruktur bis heute.

Die Wilhelmsburg wurde zwischen 1842 und 1848 als Zentrum und stärkstes Werk der Bundesfestung erbaut. Mit einer Innenhoffläche von rund 13.000qm nimmt die Anlage einen beachtlichen Raum auf dem Michelsberg ein. Mit der Weiterentwicklung der Militärtechnik verlor die Bundesfestung zunächst an Bedeutung. In den Nachkriegsjahren diente sie lange Zeit als Lager für Geflüchtete und Vertriebene. Später übernahm die Bundeswehr das Gelände. 1986 schließlich erwarb die Stadt Ulm die Wilhelmsburg für eine symbolische Mark und bemüht sich seither um den baulichen Erhalt und die Neunutzung des Areals.

Projektziel

Ziel des Projektes ist die städtebauliche Einbindung und Erschließung der Wilhelmsburg sowie die Adressbildung als Kultur- und Kreativstandort durch vielfältige neue Nutzungsangebote. Erprobt werden sollen unterschiedliche Nutzungen aus den Bereichen Theater und Kultur, Forschung und Entwicklung, Kreativwirtschaft, Gastronomie etc. Außerdem wird das Gebäude schrittweise saniert und die umgebenden und innen liegenden Freiräume werden neugestaltet. Auch ein Mobilitäts- und Energiekonzept sind Teil des Projektes.

Beteiligte Akteure

  • Sanierungstreuhand Ulm GmbH (SAN)
  • Kulturabteilung der Stadt Ulm
  • Zentrales Gebäudemanagement der Stadt Ulm
  • Abteilung Verkehrsplanung der Stadt Ulm
  • Stadtplanungsamt
  • Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
  • Planungsbüros
  • Förderkreis Bundesfestung Ulm e.V.
  • Bürgerinnen und Bürger sowie Kulturakteurinnen und -Akteure

Geförderte Maßnahmen

  • Entwicklung eines Nutzungskonzeptes
  • Äußere Erschließung
  • Innere Erschließung und Freiraumgestaltung
  • Öffentlichkeitsarbeit

Zwischenergebnisse

Durch die Förderung als Nationales Projekt des Städtebaus konnte ein wichtiger Impuls zur Revitalisierung der Burg gesetzt werden. Durch die enge und projektbezogene Kooperation der kommunalen Akteure konnten Planung und Umsetzung der einzelnen Bausteine zügig erfolgen. Der so neu geschaffene Kultur- und Kreativstandort bildet eine neue Adresse in Ulm für Kulturschaffende, Besucher:innen und Unternehmen/Start-ups aus der Kreativ- IT- und Technikbranche und wird so bereits rege genutzt.

Gleichwohl befindet sich die Burg noch in der weiteren Entwicklung und bleibt eine langfristige Aufgabe für die Stadt. Dem wurde mit einer erneuten Aufnahme in die Förderung Rechnung getragen, um weitere Aspekte von Denkmalsanierung (z. B. energetisches Konzept) und städtebaulicher Einbindung (z. B. Mobilitätskonzept, Anbindung an Grünräume) entwickeln und umsetzen zu können. Es bleibt abzuwarten, wie diese Impulse weiter ausstrahlen und beispielsweise private Investoren anlocken. In jedem Fall wurde eine gute Grundlage geschaffen, das historische Gebäude zeitgemäß nachzunutzen und in das Stadtgefüge zu integrieren.

Baukulturelles Erbe in Wert setzen