Arbeitsfelder
Städtebauliche Exzellenz braucht fachliche Begleitung!

Von Beginn an werden die Nationalen Projekte des Städtebaus fachlich begleitet. Neben der bestmöglichen Unterstützung der einzelnen Projekte zählen dazu auch Wissenstransfer und Vernetzung. Wichtige Ziele sind dabei die Förderung qualitätsvoller Prozesse, Produkte und Innovationen. Um diese Ziele zu erreichen, ist es erforderlich, die eingesetzten Konzepte und Instrumente, die an ihnen beteiligten Akteure und geplante und tatsächliche Abläufe von Projekten genauer in den Fokus zu nehmen. Aus der Analyse aller bislang geförderten Projekte und der Untersuchung einzelner Fallstudien sollen daher Erkenntnisse für die integrierte Stadtentwicklung und ihre Unterstützung durch den Bund abgeleitet werden.
Dafür wurden drei Arbeitsfelder aus der Vielfalt an Vorhaben abgeleitet. Dabei lassen sich die Projekte nicht trennscharf einem der Arbeitsfelder zuordnen: Vielerorts werden Schritte unternommen, die der Zielerreichung in gleich mehreren Arbeitsfeldern dienen.
Baukulturelles Erbe in Wert setzen

Der Umgang mit denkmalgeschütztem Bestand ist ein Kernanliegen des Programms Nationale Projekte des Städtebaus. Ikonische Bauten haben hohe nationale Bedeutung und städtebauliche Premiumqualität. Sie können ein Leuchtturm im Stadtbild bzw. ein touristischer Anziehungspunkt werden, die lokale Identität stärken, den Fachdiskurs und Austausch zu bestimmten Themen fördern und einen Impuls für die Stadtentwicklung setzen. Aber auch in der Sanierung und Umnutzung von Alltagsdenkmalen liegen vielfältige Chancen für die Stadtentwicklung. Wichtig ist in beiden Fällen nicht nur die Sanierung und Instandhaltung der jeweiligen Bauten unter Berücksichtigung aktueller technologischer Aspekte sowie der Anforderungen an Klima- und Ressourcenschutz. Bei Nationalen Projekten des Städtebaus zählt auch die Einbindung in den städtebaulichen und sozialräumlichen Kontext. Bau und Nutzung zusammen sollen einen Mehrwert für die jeweilige Stadt sowie ihre Bürgerinnen und Bürger schaffen.
Leitfragen
- Wie kann bedeutendes baukulturelles Erbe erhalten und mit einer zeitgemäßen Nutzung versehen werden?
- Welche Herausforderungen und Potenziale hat dieses Erbe für die Kommunen?
- Welche Akteure können wie an Erhaltung und Nutzung mitwirken?
- Wie kann das Bewusstsein für die prägende Wirkung dieses Erbes verankert und gestärkt werden?
Fallstudien
- Apolda - Open Factory im Eiermannbau
- Bendorf - Sayner Hütte
- Crimmitschau - Revitalisierung des Kaufhauses Schocken
- Frankfurt am Main - Aufwertung der Siedlungen des Neuen Frankfurt
- Koblenz - Großfestung Koblenz - Chancen für den Freiraum
- Ulm - Entwicklung der Zitadelle Wilhelmsburg
- Wustermark - Entwicklung des historischen olympischen Dorfes von 1936
- Zwickau - Revitalisierung des ehemaligen Kaufhauses Schocken
Städtische Räume entwickeln

Städtische Freiräume – wie zum Beispiel Straßen, Plätze und Parks – sind Orte der Begegnung und des Austauschs, der Öffentlichkeit und Teilhabe. Baulich gesehen entstehen sie durch das Zusammenwirken von Gebäuden und offen gelassenen Räumen, sie können sich auf ein zusammenhängendes Grundstück oder Ensemble konzentrieren oder über ein ganzes Quartier erstrecken. Sozialräumlich gesehen sind sie durch vielfältige Nutzungsansprüche der Stadtgesellschaft gekennzeichnet, die im besten Fall Synergien erzeugen. In Quartieren mit hoher Verdichtung entstehen hier jedoch auch Nutzungskonflikte, anderswo gibt es Desiderate, die durch kommunales Management gefüllt werden müssen. Unabhängig von Wachstums- oder Schrumpfungsszenarien: Wenn solche Räume entwickelt oder transformiert werden sollen, ist ein behutsames und integriertes Vorgehen aller Beteiligten erforderlich. Die unterschiedlichen Interessen müssen im Entwicklungsprozess ausgehandelt und das Raumgefüge neu geordnet werden, um in diesen Gebieten städtebaulichen Premiumqualität und nationale Bedeutung zu erzeugen.
Leitfragen
- Was sind in den Augen der Akteure vor Ort zentrale bauliche, freiräumliche und sozialräumliche Qualitäten?
- Wie lassen solche Qualitäten sich durch städtebauliche Strategien erzeugen?
- Welchen Mehrwert bringen Räume, die nach entsprechenden Kriterien gestaltet werden, für die betreffenden Kommunen?
- Und wie lassen sich die Ergebnisse der oft komplexen Aushandlungsprozesse dauerhaft und verbindlich sichern?
Fallstudien
- Bad Karlshafen - Wiederanbindung des historischen Hafens an die Weser
- Berlin-Wiesenburg - Revitalisierung des Wiesenburg-Areals
- Kassel - Neugestaltung des Brüder-Grimm-Platzes
- Leipzig - Parkbogen Ost – Umwandlung einer stillgelegten Bahntrasse
- Potsdam-Lottenhof – Ostmoderne am Eingang zum Weltkulturerbem
- Wangen - Baumwollspinnerei
Städtebau für die Zukunft gestalten

Städtebau und Stadtentwicklung in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Urbanisierung, Klima- und Ressourcenschutz, Digitalisierung oder Migration sind einige der zentralen gesellschaftlichen Themen, die Städtebau bereits verändern und künftig weiter verändern werden. Das Programm Nationale Projekte des Städtebaus verfolgt das Ziel, innovative Lösungen und Experimente in diesen Bereichen zu unterstützen, um städtebauliche Premiumqualität mit nationaler Bedeutung für die Zukunft zu entwickeln. Nachhaltige Mobilität, urbane Landwirtschaft, Smart City, Klimafolgenanpassung oder integrative Quartiersentwicklung brauchen städtebauliche Lösungen, die in Kommunen entwickelt und getestet werden. Dies bietet die Chance, neues Wissen und Musterlösungen zu generieren, die in anderen Kontexten angewandt und weiterentwickelt werden können sowie die Wahrnehmung der eigenen Stadt als Vorreiterin im Fachdiskurs stärken.
Leitfragen
- Was wird vor Ort unter städtebaulicher Innovation verstanden? Wie wird sie räumlich umgesetzt?
- Welchen Maßstab legt der Bund vor dem Hintergrund seiner stadtentwicklungspolitischen Ziele hier an?
- Wie können vor Ort städtebauliche Innovationen konzipiert und realisiert werden, die bei entsprechendem Wissenstransfer zur Lösung zentraler Herausforderungen in der Stadtentwicklung in Deutschland und darüber hinaus beitragen können?
- Was motiviert Kommunen, sich mit bestimmten Zukunftsthemen auseinanderzusetzen?
- Welche Rolle spielt das Engagement unterschiedlicher Akteursgruppen (z.B.Zivilgesellschaft, Markt) dabei?
Fallstudien
- Hamburg - Mobility Hubs für eine nachhaltige Quartiersentwicklung
- Heidelberg - Der andere Park, Campbell Barracks
- Köln - Lebenswertes Chorweiler - Ein Zentrum im Wandel
- Leipzig - Entwicklung des Matthäikirchhofs