Friedrichsthal Rechtsschutzsaal Bildstock

- Land
- Saarland
- Stadt-/Gemeindetyp
- Kleinstadt
- Einwohnerzahl
- 9.987
- Projektlaufzeit
- Seit 2020
- Projektkosten
- 1.265.000 €
- Bundesmittel
- 1.138.500 €
- Kommunale Mittel
- 126.500 €
Mit dem Rechtsschutzsaal Bildstock wird das älteste Gewerkschaftsgebäude Deutschlands zukunftsgerichtet saniert, um es als Symbol für Solidarität, Gerechtigkeit und politische Teilhabe sowohl regional als auch überregional zu schärfen und zu stärken.
Der Rechtsschutzsaal in Friedrichsthal ist das älteste Gewerkschaftsgebäude Deutschlands. Es entstand 1891/92 als Versammlungsstätte des 1889 gegründeten Rechtsschutzvereins für die Bergarbeiter im Saarrevier. Die Bergleute kämpften für gerechtere Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Da öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel nicht toleriert wurden, bauten sich die Bergleute einen eigenen Versammlungsraum. Jedes Vereinsmitglied beteiligte sich mit einer Spende von einer Mark und zwei Backsteinen an den Baukosten. Massenentlassungen wegen Streiks führten 1893 zum Zusammenbruch des Rechtsschutzvereins, dem zum Höhepunkt ca. 20.000 Arbeiter angehörten.
Nach einer wechselhaften Geschichte befindet sich das Gebäude seit 1995 im Eigentum der Stiftung Rechtsschutzsaal (Gründungsmitglieder: Saarland, RV Saarbrücken, AK Saarland, Stadt Friedrichsthal, DGB, IG BCE, Hans-Böckler-Stiftung, RAG). Das Gebäude steht seit 1991 unter Denkmalschutz und wurde 1996 von der Stiftung als Veranstaltungsstätte wiedereröffnet.
Mit der Sanierung im Rahmen des Bundesprogramms sollen der langfristige Erhalt und die Nutzbarkeit gesichert sowie die Geschichte der Gewerkschaftsbewegung sicht- und erlebbar gemacht werden. Dafür werden die Gebäudehülle umfangreich saniert, funktionale Mängel im Innenbereich behoben und ein barrierefreier Zugang zum Obergeschoss geschaffen. Der Außenbereich des Rechtsschutzsaals wird umgestaltet und mit Informationsangeboten zur historischen Bedeutung des Gebäudes ausgestattet.